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  • AutorenbildHenni Jesch

Trakehner Hengstmarkt 2014

Aktualisiert: 8. Apr. 2018


Es gibt noch so ein Highlight jedes Jahr… der Trakehner Hengstmarkt.

3 Tage auf der Tribüne der Holstenhallen, mit lauter Gleichgesinnten. Und die kommen aus der ganzen Welt – von Nord und Süd, von Ost und West, von drüben und herüben, von nah und fern und auch aus der Umgebung.

Da feiern alle zusammen – nicht nur alle Nationen - auch jung und alt, dick und dünn, schnell und langsam, warm und kalt - nach dem Galaabend die After Show Party. Mich wundert´s immer wieder, daß das nirgends so gut geht, wie am Trakehner Hengstmarkt. Aber das hat vielleicht ein bißchen was mit dem Trakehner zu tun. Der ja nicht einfach nur ein Pferd ist…. Neinneinnein… das ist er nicht!

Am Schluß des Galaabends – wie immer- das Ostpreussenlied. Intoniert von einer einzigen Trompete. Bundeschampionesse Zikade mit Dorothee Schneider und der Busch YR Europameister Kassio mit seiner jungen Reiterin flankieren den Trompeteur. Alle stehen auf, wie man das bei Landeshymnen immer tut. Nur gibt’s zu dieser Hymne das Land nicht mehr…. Das Land der dunklen Wälder.


Diesmal ein kurzer Ausflug in die Geschichte. Ein Bild des Hauptgestütes Trakehnen, ein altes Foto. „Fast genau vor 70 Jahren kam um 5 Uhr früh der Räumungsbefehl in die Direktion des Hauptgestütes Trakehnen: Alle Menschen und auch alles lebende Getier mußte binnen 3 Stunden das Gestüt verlassen und sein Heil in der Flucht suchen. Die vielen Zuchtstuten, die Jährlinge, Fohlen, Reitpferde, auch die Hengste wurden vor Wagen gespannt und verliessen das Gestüt. Es war das letzte Mal, daß Pferde im Hauptgestüt Trakehnen waren…“


Heute feiern 3000 Leute in der ausverkauften Holstenhalle in Neumünster den Trakehner Siegerhengst des Jahres 2014: Sir Sansibar von Millenium x Cadeau, den Trakehner Hengst des Jahres King Arthur, Bundessiegerstuten und Stutenfamilien und mit Zikade das beste 4 jährige Dressurpferd Deutschlands. 


1000ende Leute feiern bis in die Morgenstunden im Foyer der Holstenhalle eine rauschende Party. An der Wand leuchtet die ganze Nacht die doppelte Elchschaufel im blauen Laserlicht des DJs.

Wenn die, die damals auf dem Treck Trakehnerpferde gerettet haben, das alle sehen könnten?

… und es ist ganz egal, dass es in Hannover, Oldenburg, Westfalen und Holland Pferde gibt, die noch mehr traben können.

Nur Stunden später – mein Telefonwecker sagt, daß ich genau 4 Stunden und 11 Minuten schlafen darf, bis er wieder läutet um Hengste zu kören – tobt in Neumünster wieder die Holstenhalle. Standing Ovations für den Siegerhengst Sir Sansibar aus dem Gestüt Hohenschmark, die auch Zikade gezüchtet und am Bundeschampionat vorgestellt haben. Sir Sansibar ist aus dem ersten Hengstjahrgang des Millenium, der uns vor Jahren auch schon mit seiner unglaublichen Ausstrahlung bezaubert hat. Sir Sansibar – ein Trakehnerhengst, den man schöner nicht malen könnte: Schwarzbraun mit beispielhaften Trakehnertyp und viel Bewegung. Es gab vielleicht schon mal Siegerhengste, die noch mehr getrabt sind, aber wenig typvollere. Er wird wieder in die Welt hinausziehen und als Veredler anderen Zuchten sein Gesicht mitgeben.

3000 glückliche Gesichter in der Halle, die den Siegerhengst auf der Ehrenrunde feiern – zu Beethovens Hymne Europas: „… deine Zauber wirken wider, was die Mode streng geteilt. Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt…..“ Der Flügel ist eine doppelte Elchschaufel.

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