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Das mit dem Gasteinwochenende, das war so…

Fotos von Verena Lüthje und Rosa Grossmaier


Hansi hat schrecklicherweise wieder Schleifen bekommen! Um Gotteshimmelswillen, eine Schleife. Warum und wieso das für den Hansi (Heliodorus) so schrecklich ist, weiß wahrscheinlich keiner. Aber wenn nur irgendetwas Schleifenähnliches in die Nähe seines großen Pferdekopfes kommt, flippt er völlig aus. Und man hat wirklich schon viele Varianten von Schleifentraining angedacht, aber der arme Hansi kriegt einfach einen Herzinfarkt, wenn nur irgendwas wie eine Schleife aussieht und sich seinem Kopf annähern könnte. Er läuft inzwischen fast mit 70% durch die S und es sieht auch wirklich toll und nach ganz großem Viereck aus, aber … bloß keine Schleife. Zum Glück hat der große orange Hansi das noch nicht durchschaut, daß die Schleife ursächlich mit der Performance zusammenhängt. Wenn man genau ausführt, was Berni ansagt, dann bekommt man Schleifen. Zum Glück ist der große dunkelorange Kopf nicht begabt im schlußfolgernden Denken: wenn man nicht macht, was gesagt wird, bekommt man auch keine Schleife.

Die Hafeline von Rosa hatte da einen eher unmittelbaren Zugang zur Logik: sie ist in dem Viereck jetzt 4 Runden im Kreis gelaufen und dabei immer wieder am Ausgang vorbeigekommen. Also einfach nicht mehr im Kreis laufen, wenn man eh bloß wieder am Ausgang vorbeikommt. Am Ausgang anhalten und warten bis die Aufgabe vorbei ist. Haflingerlogik. Dann kann man ihr aber gern eine Schleife umhängen – ganz egal. Das Catering und der Roomservice am Turnier ist ok, der Rest ist eine Frage des zu betreibenden Aufwands: einmal im Kreis und warten bis aus ist. Die Warmblüter sind bloß zu doof dafür!

Am unkompliziertesten war mein schönes Weisses. Es frißt alles was es kriegt, es säuft pausenlos, es schläft – ohne sich wahnsinnig dreckig zu machen- es läuft im Kreis, es geht durch jede Wasserlatsche, es absolviert auch noch die Aufgabe vorschriftsmässig – außer dem Rechtswechsel, der ist wie er ist, beidbeinig- es läßt sich dann auch noch problemlos Schleifen umbinden, scannt professionell den Korb der Gratulanten ob es außer Pokalen auch noch was Besseres gibt und galoppiert dann vorschriftsmässig im Kreis, schnell oder langsam, ganz egal. Es hätte nur einmal kurz eine gute Idee entwickelt, wie sich am Waschplatz eine Stute dazwischengedrängt hat, die eh von ihrer Dressurkarriere nicht so begeistert ist. Der Hengst wäre sofort ein Teil des Plan gewesen, den die Stute hatte um sich blitzartig vom Sport zu distanzieren. Es wäre eh eine Diamond Hit Stute gewesen. Die Reiterin wäre auch nicht dagegen, der Besitzer wurde von der Stute noch nicht informiert. Ducado könnte also die Rittigkeitsproblematik mancher Stutenreiter ambulant lösen. Ich konnt ihm das zum Glück aber wieder ausreden.

A bisserl a Spezialist ist Verenas Luca. Der hat einfach ADHS. Es gibt nicht eine einzige Sekunde, in der er nicht irgendetwas kaputt macht, zsamlutscht, zerbeißt, umgrabt oder zerlegt. Die Idee ihn mit den komplexen Aufgaben einer Inter A und B zu beschäftigen ist ja grundsätzlich gut. Da kommt ihm nur in der Piaffe die Motivation abhanden. Der Luci ist auch nicht doof und weiß genau, wann da Motivationsstick zum Einsatz kommt und wann ned, und man macht genau dann an Piaffetritt, wenn es unausweichlich ist, ansonsten nicht. Er stand allerdings auch neben der Hafeline. Aber die war ja im Energiesparmodus noch rudmentärer. Wenn einer mal bis zur mittleren Tour vordringt und das mit 63 und 64% absolviert, dann hat er schon ein bißchen was geleistet. Tolle 1er Wechsel zum Beispiel. Die Piaffe ist halt nicht seine Lieblingsübung. Die Hafeline hat das sicher sofort verstanden, daß das ein sinnloses Konzept ist: Trab auf der Stelle – wer braucht das denn? Entweder will man wohin, oder man bleibt am Eingang stehen und wartet bis es aus ist. Ist ja nicht so kompliziert. Hinrennen, herrennen, schnell, langsam, rüber, runter, quer und schräg umme, dann noch auf der Stelle und mit Schwebe – die spinnen ja!

Das hat sich der Choki auch gedacht und in aller Ruhe das ganze Stallzelt unterkellert, während sich der Hansi vor den Schleifen gefürchtet hat. Der John war im Standby, hat nix kaputtgemacht, 2 Schleifen in der S erbeutet und sonst sich auch nicht durch besondere Leistungen hervorgetan. Also eigentlich eh sehr effizient.

Die beiden schönen Ostpreussen haben sich in nobler Zurückhaltung geübt. Die haben erkannt, daß die alle zwar total verrückt, aber im Grunde ganz lieb sind und eigentlich auch ganz schnell zufrieden, wenn man ein bisserl mitmacht. Vor allem Anselm hat den Turnierzirkus schon mit mehr Stress erlebt. Er scheint grad zu erkennen, dass so a LM und a M am Land eh ganz ok sind. Die saufen an Haufen Prosecco, bauen ordentlich Glitzer drauf, reiten rundum, saufen wieder Prosecco, misten pausenlos aus und füttern ganz viel. Nachher darf man wieder in den Bauernstall und sich auf der Wiese die Sonne auf den ausgebleichten lackschwarzen Pelz scheinen lassen. Die paar Wechsel und die Trabverstärkung sind eh ka Thema.

Rolex weiß auch schon, daß das Frauli zwischendurch mal die Nerven wegschmeißt, schimpft und spukt, dann traloppiert er einfach schräg rüber, damit kommt er den meisten der gegebenen Hilfen auf einmal nach. Dann läuten die und im St. Georg gibt´s eh wieder a Ruh und die Schleife nimmt er gern. Die erste S Schleife…. die allerwertvollste.

��

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